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Kaffee und Koordination

Autorin: LK

„Ich hoffe ihr habt schon den Kaffee gekocht.“ Antonia drĂ€ngt sich an deiner HaustĂŒr vorbei ins Innere. Heute Nacht geht der Einbruch los, eine letzte Besprechung nur noch.

„Zur KĂŒche geht es da lang.“ Du zeigst den Flur hinunter, aber Antonia hat den Weg auch schon von alleine gefunden. Du folgst ihr und setzt dich wieder zu Tommy an den KĂŒchentisch. Antonia nimmt sich eine Tasse von der SpĂŒle, ĂŒberprĂŒft kurz die Sauberkeit und schenkt sich dann Kaffee ein. Schwarz trinkt sie einen ersten Schluck, dann erst fĂ€llt ihr Blick auf Tommy. „Dein Gesicht wollte ich eigentlich nie so frĂŒh am Morgen sehen mĂŒssen.“

„Und du bist auch ein wahrer Sonnenschein, an diesem wunderbaren Morgen.“ Tommy lehnt sich entspannt in seinem Stuhl zurĂŒck. Antonia lĂ€sst ihren Blick in der KĂŒche umher wandern, sie bleibt vor dem KĂŒhlschrank stehen und betrachtet das Foto, das dort hĂ€ngt. „Seid ihr beide das?“

„Ja. Tommy, mein Vater und ich. Da mĂŒssen wir so, sechs, sieben Jahre alt gewesen sein?“

„An den Tag kann ich mich noch gut erinnern.“ Tommy schaut lĂ€chelnd auf das Foto. „Dein Vater hat dich gerade erst so richtig angeschnauzt, bevor ich rĂŒber kam, und zur Wiedergutmachung durften wir uns nen Film ab 16 ausleihen. Das war ne dumme Idee, ich konnte die nĂ€chsten Wochen nicht schlafen, weil wir uns nen Horrorfilm ausgeliehen hatten.“

„Ich hatte meinen Vater noch nie so sauer erlebt. Ich hatte ja gar nichts gemacht!“

„Was war das denn nochmal?“, fragt Tommy dich und trinkt seinen Kaffee aus.

„Ich hatte in seinem BĂŒro mit so einer Kassette gespielt, die ist mir runtergefallen. Da waren paar Dellen mehr drin als vorher und als mein Vater das gesehen hat, ist er wahnsinnig sauer geworden. Ich weiß nicht, was da so schlimm war. Das Ding ist ja noch nicht mal kaputtgegangen.“

„Ich wollte hier jetzt keine ErzĂ€hlstunde vom Zaun brechen“, unterbricht uns Antonia. „Lass uns nochmal ĂŒber heute Abend sprechen. Ihr seid richtig vorbereitet?“

„Ich denke schon, mehr können wir jetzt eh nicht machen“, erwiderst du.

„Mir ist da noch was eingefallen. Der Tresor lĂ€sst sich mit einem Code öffnen. Die Ziffern weiß ich noch, aber ich hab die Reihenfolge vergessen. Vielleicht finden wir in der Lagerhalle ja noch nen Hinweis darauf, sonst mĂŒssen wir halt bisschen raten. Die Zahlen sind: 4,2,0,9.“

„Das grenzt das zumindest etwas ein.“ Antonia leert ihren Kaffee und stellt die Tasse in das SpĂŒlbecken. „Dann mĂŒssen wir ja nicht ganz im Dunkeln tappen. Wir treffen uns also nachher wieder und fahren gemeinsam zur Lagerhalle.“ Antonia nickt uns zu und geht wieder in den Flur Richtung HaustĂŒr. „Ich werde jetzt noch ein paar Stunden ohne euch Idioten entspannen. Wir sehen uns dann spĂ€ter.“ Bevor ihr euch noch verabschieden könnt, fĂ€llt die HaustĂŒr auch schon wieder ins Schloss.

Tommy schaut dich an: „Na dann. Schenkst du uns noch nen Kaffee ein?“

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